Bei nach Angaben der Stadtwerke 659 Solarstrom-Anlagen in der Stadt mit insgesamt 10.329 kW (Stand Ende 2021) sei noch viel Luft nach oben. Darüber bestand Einigkeit bei den Grünen anlässlich eines Gespräches über den Ausbau der Erneuerbaren Energien mit Diplom-Ingenieur Heiner Gerbracht.
Bisher werde die Stromversorgung in der Stadt nur durch gut 20% aus Erneuerbaren Quellen gedeckt, gemessen am bundesdurchschnittlichen Verbrauch pro Person, berichtete Vorstandsmitglied Johannes Bartelt. Andere Kommunen im Landkreis lägen mit teilweise über 100% deutlich darüber.
Unterstützung der Grünen findet die Absicht von Firmen wie Stahlwerk Georgsmarienhütte GmbH oder Edeka-Dütmann, die Stromversorgung zu 100% auf Erneuerbare umzustellen. Geklärt werden muss noch, inwieweit die Novelliereung der Landesraumordnung die Möglichkeit eröffnet, für den Neubau des Dütmann-Marktes in Oesede die benachbarte landwirtschaftliche Fläche (2 ha) für aufgeständerte Photovoltaik (PV) zu nutzen.
Für sinnvoll halten es die Grünen, beim Neubau von Wohnungen die Dächer gen Süden auszurichten. So könnten die geplanten Häuser im Gebiet Hempen (Nähe Freibad) nicht nur mit Nahwärme aus dem Stahlwerk versorgt, sondern auch mit umweltfreundlicher Stromerzeugung ausgestattet werden. Dadurch könne die Stromrechnung deutlich verringert werden.
Aber auch viele bestehende Dächer können nach Ansicht der Grünen noch für PV genutzt werden, zumal die technische Entwicklung keine Süd-Ausrichtung mehr voraussetze. Bei Modulkosten von derzeit ca. 400 Euro pro kW sei statt Einspeisung ins öffentliche Netz, wofür es aktuell etwa 5 Cent pro kW/h gebe, die Eigennutzung zu empfehlen.
Um die PV-Nutzung zu attraktivieren, forderte Gerbracht rechtliche Erleichterungen und weniger Bürokratie. Darüber will der Stadtverband der Grünen demnächst mit der Bundestagsfraktion sprechen.
Um Wartezeiten von einem halben Jahr oder länger zu vermeiden, sprach sich Gerbracht für den Wiederaufbau der Modulherstellung in Deutschland aus. Ohnehin gelte es, von Lieferungen aus Asien unabhängig zu werden und den Aufbau hiesiger Solar-Arbeitsplätze zu fördern.
Für nähere Informationen über die aktuellen PV-Möglichkeiten bieten die Grünen Beratung an. Interessierte können sich wenden an gruene-gmh@osnanet.de.