Georgsmarienhütte – Den Internationalen Frauentag nahmen Frauen von Bündnis90/Die Grünen und „Omas gegen Rechts“ zum Anlass, um auf die Unterrepräsentanz von Frauen im öffentlichen Raum hinzuweisen. Mit einem improvisierten Straßenschild regten sie an, Straßen im in Vorbereitung befindlichen Wohnbaugebiet in der Nähe des Panoramabades mit Frauennamen zu benennen.
Als eine Möglichkeit wurde Helene Lange genannt. Sie habe von 1848 bis 1930 gelebt und nach dem frühen Tod der Eltern schnell lernen müssen, sich selbst zu organisieren, berichtete die Hagener Ratsfrau Felizitas Exner. Das fehlende Bildungsangebot für Frauen habe sie nicht daran gehindert, sich autodidaktisch auf ein Examen zum Lehramt vorzubereiten. Ihre Kritik an der klassischen Mädchenbildung habe sie im Jahr 1890 zur Gründung des Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenvereins veranlasst. Mit der Einführung des Wahlrechts für Frauen habe sie sich auch politisch aktiv eingebracht.
Petra Funke, Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, regte an, auch Vorschläge von Bürgerinnen aufzugreifen und damit Benennungen von Frauen zu ermöglichen, die in Georgsmarienhütte und in der Region sich für das Allgemeinwohl und Verbesserungen in der Stadt eingesetzt haben.
„Wenn das Endziel der Frauenbewegung erreicht ist, so wird’s kein führendes Geschlecht mehr geben, sondern nur noch führende Persönlichkeiten“, so Exner. Diese Vision von Helene Lange sei auch heute noch aktuell. Es bedürfe weitere Anstrengungen, um die tatsächliche Gleichstellung von Frauen in der Gesellschaft und der Politik zu erreichen.