Kinder und Nachbarn besser beteiligen – Grüne/Linke befassten sich mit Spielplatz „Im Spell“

Georgsmarienhütte – „Bei der geplanten Erneuerung des Spielplatzes „Im Spell“ muss mehr Rücksicht auf die Belange der Kinder und Nachbarn genommen werden“. Das betonte Grünen-Ratsmitglied Irina Weckermann anlässlich der jüngsten Fraktionssitzung. Auf keinen Fall reiche die von der Verwaltung vorgestellte Planung. Von ihr will sie wissen, was konkret in der vom Bauhof erstellten Mängelliste steht und wann der letzte Pflegeeinsatz mit welchen konkreten Maßnahmen stattgefunden hat.
Um sich selbst ein Bild vom Zustand zu machen, hatten Grüne und Linken-Ratsmitglied Jörg Welkener den Spielplatz an der Schoonebeekstraße unter die Lupe genommen und mit Nachbarn gesprochen. Bei schönem Wetter sei der Platz gut besucht, hieß es. Auch Kinder vom Flüchtlingsheim an der Kolpingstraße kämen zum Spielen. Da Jugendliche abends den Platz für Treffen nutzen würden, was nicht störe, sollte überlegt werden, die Begrenzungen „bis 14 Jahre“ und „8-20 Uhr“ zu ändern.
Auf dem ca. 800 m² großen Spielplatz mit zwei Zuwegungen (mit Umlaufsperre von der Schoonebeekstraße, ansteigender Patt vom Spell) fanden die Besucher weitgehend intakte Spielgeräte vor mit Wippen, Reckstangen, Klettern, Rutschen, Balancieren sowie zwei Sitzbänke. Lediglich an einem Seil sei auf 2 cm das innere Drahtgeflecht zu sehen, was leicht behebbar sei. Allerdings warf der Moosbefall von Holz die Frage ausreichender Pflege auf. Zudem benötige der Sandkasten die Befreiung von Laub. Ca. 40 Maulwurfhaufen würden Hindernisse für spielende Kinder bedeuten. Der halbvolle Mülleimer warte auf Leerung. Das Verbot von Zigaretten, Alkohol und Hunde sei einleuchtend.
Nach Auffassung von Weckermann gilt es, den hohen Spielwert und den hohen pädagogischen Wert des bestehenden Spielplatzes zu retten. Die neue Planung enthalte dagegen kaum noch Geräte mit hohem Spielwert für Kinder im Alter zwischen 4-14 Jahren. „Die Verschwendung von Steuergeldern für die ‚Kaputt-Sanierung‘eines sehr beliebten, stark frequentierten und völlig intakten Spielplatzes muss verhindert werden“, forderte die Ratsvertreterin der Grünen.

In jedem Fall erhalten bleiben müsse die Multikombination als Herz des Spielplatzes.Dieses Gerät fördere auf vielfache Weise die Motorik der Kinder, biete eine lange Hangelstrecke, ein großes vertikales Kletternetz und verschiedene Aufstiegswege über eine Treppe oder Rampe mit Seil und eine Wackelbrücke. Es habe eine Gebäudestruktur mit einer oberen Ebene und einem Holzturm und rege zu vielfältigen Rollenspielen und Raumerlebnissen an. Das Gerät ermögliche eine gleichzeitige Nutzung durch viele Kinder. Spielintensität und Verweildauer der Kinder an diesem Gerät seien sehr hoch.

Hauptkritikpunkt der Anwohner war der fehlende Lärmschutz gegenüber der unmittelbar angrenzenden B 51, wovon die gesamte Siedlung betroffen sei. Die Ratsgruppe Bündnis 90/Die Grünen / Die Linke sieht die Chance, dieses Anliegen bei der Erneuerung der Talbrücke in Oesede seitens der Stadt zur Sprache zu bringen. Zudem wurde bemängelt, dass der südlich angrenzende Platz absprachewidrig vom Bauhof zu wenig gereinigt werde. Auch sei die dortige Markierung von Halteflächen entgegen der Zusage der Stadt bisher nicht vorgenommen worden.