Stadtrat, Equal-Pay-Day und Schutzhaus

Grüne wollen mehr Gleichstellung im Rathaus


Georgsmarienhütte – Hinsichtlich der Gleichstellung in der Stadt Georgsmarienhütte gibt es noch zahlreiche Mängel, die behoben werden müssten. Diese Feststellung trafen die Grünen bei ihrer jüngsten Versammlung. Gefordert sei die Beauftragte in der Stadtverwaltung, deren Stelle entsprechend besser ausgestattet werden müsse.

„Das fängt schon bei der mangelnden Repräsentanz von Frauen im Stadtrat mit nicht einmal einem Drittel an“, stellte Ratsmitglied Karin Kemper fest. Während bei den Grünen zwei Drittel Frauen seien, bei der SPD immerhin 45 %, gebe es bei der CDU von 15 Ratsmitgliedern lediglich zwei Frauen und bei der GfG seien alle vier männlich. Die Beauftragte könne durch Motivationsarbeit helfen, dass sich bei den Kommunalwahlen mehr Frauen auf aussichtsreichen Plätzen bewerben könnten.

„Auch in unserer Stadt sind Frauen durch schlechtere Bezahlung gegenüber Männern betroffen“, stellte Kemperfest. Über zwei Monate länger, bis zum 7. März (Equal-Pay-Day), müssten Frauen aktuell durchschnittlich in Deutschland arbeiten, um das Jahreseinkommen von Männern zu erreichen. Zur Verringerung der Lohnlücke könne durch Hilfe bei der Berufswahl in den Georgsmarienhütter Schulen beigetragen werden.

Handlungsbedarf besteht nach Ansicht der Grünen auch bei der Unterstützung von Flüchtlingsfrauen. Wichtig sei die Bereitstellung von ausreichend Krippen- und Kita-Plätzen. Der Bundesgesetzgeber müsse die Wartefrist für Migrantinnen bei der Aufnahme von Arbeit aufheben. „Gerade bei der Herkunft aus Männerkulturen ist die Unterstützung von Frauen in ein selbstbestimmtes Leben wichtig“, so Kemper.

Endlich gehandelt werden muss bei der Schaffung eines Gewaltschutzhauses für Frauen im Südkreis. „Es darf nicht länger sein, dass verprügelten Frauen mit Kindern in unserer Stadt nur das Obdachlosenquartier am Osterberg geboten werden kann“, betonte Kemper.

Angesichts der vielfältigen Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten in der Stadtverwaltung mit Förderung weiblicher Beschäftigter wurde in der Grünen-Versammlung deshalb einstimmig eine Aufstockung der bisher 19,5 Wochenstunden gefordert.

Foto: Für mehr Gleichstellung im Rathaus will sich Karin Kemper einsetzen.