Agri-PV Beitrag zur Energiewende

Grünen fehlen Sparmaßnahmen aus dem Rathaus

Georgsmarienhütte – Trotz Bedenken hinsichtlich Landschaftsschutz und Städtebild befürworten die Grünen die vom Oeseder Edeka-Markt geplante Errichtung einer Photovoltaikanlage auf der benachbarten landwirtschaftlichen Fläche. „Aufgeständerte Agri-PV trägt zur überfälligen Energiewende bei und schafft neue Möglichkeiten für die Landwirtschaft“, so die Fraktionsvorsitzende und Landtagskandidatin Petra Funke beim jüngsten Grünen-Treffen.

Begrüßt wird von den Grünen die Absicht von Betreiber Guido Gartmann, den neuen Markt ausschließlich mit Erneuerbaren Energien zu versorgen und dabei mit den benachbarten Betrieben zu kooperieren. Das neue Landesraumordnungsprogramm eröffne die Möglichkeit, Vorbehaltsflächen für die Landwirtschaft durch die Kommunen für die Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen freizugeben. Erforderlich sei ein Bebauungsplan, der vom Stadtrat beschlossen werden muss.

Auf Grundlage von Erfahrungen aus Projekten des Fraunhofer-Institutes könne unter solchen, in 3-5 m Höhe angebrachten Anlagen Landwirtschaft sowie Garten- und Obstbau ohne wesentliche Einschränkung betrieben werden. Bei einigen Pflanzen wie Winterweizen, Kartoffeln und Sellerie habe es sogar eine bessere Ernte gegeben. Tiere würden vom Schatten profitieren und aufgefangener Regen könne für Bewässerung genutzt werden.

Kritisiert wurde, dass aus dem Rathaus im Gegensatz zu Osnabrück noch immer keine Energie-Sparmaßnahmen vorgelegt worden seien. „Nachdem der Bund nächtliche Beleuchtungen wie Villa Stahmer und Firmen-Reklame untersagt hat, muss Klarheit geschaffen werden für Warmwasser in städtischen Gebäuden und Energieverbrauch im Panoramabad, bei Eislauf und Weihnachtsmarkt“, erklärte Petra Funke.

Bedauert wurde, dass nach der starken Inanspruchnahme des 9-Euro-Tickets noch keine Nachfolgeregelung zwischen Bund und Ländern zustande gekommen sei. „Nach dem Vorbild von Berlin sollte Niedersachsen ein günstiges Ticket für Bahn und Bus im Lande bis zum Jahresende anbieten, bis es eine bundesweite Nachfolgeregelung gibt“, schlug Funke vor. Die Bereitschaft, vom Auto umzusteigen, müsse durch ein verdichtetes Angebot auch im ländlichen Bereich unterstützt werden.